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Umweltsünden im Bauwesen vermeiden: Sanieren mit ökologischen Lehmbaustoffen

Haus Hovooren, Küchenzeile, Küche mit Sitzgelegenheit, Herd

Umweltsünden im Bauwesen vermeiden: Sanieren mit ökologischen Lehmbaustoffen

Umweltsünden im Bauwesen vermeiden: Sanieren mit ökologischen Lehmbaustoffen

„Haus Hovooren“ wird das im Jahr 1986 errichtete Wohnhaus im Kreis Kleve genannt. Das alleinstehende, im Grünen gelegene Haus, welches ursprünglich zu der 3-Felder-Wirtschaft „Aan het Hovooren“ gehörte, ist auf einem ca. 4.000 m² großen Grundstück zu finden. Das Wohnhaus mit dazugehörigem, liebevoll angerichtetem Garten umfassen 1.000 m², während die restlichen 3.000 m² für die Bewirtschaftung von Schafen genutzt werden. Im Jahr 2021 stand der Verkauf des Hauses an. Die neuen Besitzer, ein junges Ehepaar aus der Umgebung, überzeugte Haus Hovooren auf den ersten Blick. Nach dem Erwerb begann zeitnah eine umfangreiche Sanierung, die größtenteils durch Ann-Kathrin und Markus Platzer in Eigenleistung erfolgte. In der 11-monatigen Sanierungsphase lag der Fokus auf einer energieeffizienten Modernisierung. Wichtig war den neuen Besitzern dabei der Erhalt des ursprünglichen Stils des ehemaligen Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert, das vor dem Haus Hovooren auf dem Grundstück stand und an welches das heutige Haus angelehnt ist.

Handelsbetrieb: Swertz
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Gütter Naturbaustoffe
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Handwerksbetrieb: Wolfgang Scheeres
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Eigenleistung
Fotos: ClayTec

Um den Charme und Gebäudecharakter zu erhalten wurden unteranderem die originalen Klinker des alten Bauernhauses erhalten. Die Fenster wurden durch neue Vollholz-Fenster von der Schreinerei Wilbers ersetzt, um eine verbesserte Wärmedämmung zu gewährleisten. Das damalige Heizsystem, bestehend aus einer Ölheizung mit Fußbodenheizung, wurde durch eine moderne Luftwärmepumpe der Marke Vaillant ersetzt. Zusätzlich wurde eine Fußboden- und Wandheizung der Firma WEM installiert, die ein behagliches Raumklima gewährleistet. Die Fußbodenheizung wurde mit Trockenestrich aus Holzfaser (WEM Bodenheizung) realisiert.  Die Wandheizung wird durch Warmwasser betrieben und sorgt für ein ausgezeichnetes Raumklima dank des Einsatzes von Lehm. Der Wandaufbau im gesamten Haus erfolgte mit ökologischen Lehmbaustoffen, welche eine angenehme Temperierung garantieren. Die Wandflächenheizung wurde in Nassbauweise in bis zu 6 cm „Lehm-Unterputz mit Stroh“ eingebettet. Der Unterputz ist der Klassiker für dicke Lagen, zum Beispiel für den Auftrag auf unebenem Mauerwerk, für Wandflächenheizungen oder die Denkmalsanierung. Im Anschluss wurde der „Lehm-Oberputz fein 06“ verwendet. Die Oberfläche wurde final mit dem „YOSIMA Lehm-Designputz“ im Farbton WE0 (weiß) veredelt. Auf den restlichen Wandflächen mit einer Oberfläche aus altem Gipsputz wurde zunächst eine Grundierung aufgetragen. Die Grundierung „DIE ROTE“ ist ideal für den Auftrag vor groben Lehmputzmörteln geeignet und sorgt für Griffigkeit und Putzhaftung, in diesem Fall als Vorbereitung für den „Lehmputz SanReMo“. Der Mörtel für mitteldicke Aufträge toleriert unterschiedliche Putzuntergründe und ist daher, wie der Name bereits verrät, ideal für die Sanierung, Renovierung und Modernisierung geeignet. Für die Decken wurde die „HFA N+F“ (Holzfaserausbauplatte) verwendet. Die Armierungslage bildet der „Lehmklebe- und Armiermörtel“ mit einem Glasgewebe. Anschließend erfolgte der Auftrag des „Lehm-Oberputz fein 06“. In den Räumlichkeiten kamen verschiedene YOSIMA Farbtöne zum Einsatz, unteranderem die Farben SCGR 4.2 und SC0. Die Dämmung des Hauses wurde mit Holzfaserdämmplatten der Firma Gutex (Thermoflex) bei der Zwischensparrendecke und Dachschräge realisiert. Um eine optimale Luftdichtigkeit zu gewährleisten, wurde eine diffusionsoffene Dampfbremse der Firma pro clima verwendet, die dennoch etwas durchlässig ist und somit gut zum diffusionsoffenen Wandaufbau passt.

Um den Gedanken der ökologischen Modernisierung ganzheitlich umzusetzen wurde auch bei der restlichen Materialauswahl auf den Aspekt der Nachhaltigkeit geachtet.  Für den Bodenbelag wurden Massivholzdielen über Gütter Naturbaustoffe bezogen. Im Badezimmer wurden alte Steine aus den Niederlanden recycelt. Die verwendeten Fliesen haben ebenfalls 30 Prozent Recyclinganteil. Auch bei dem Rückbau des Bestandshauses wurden so viele Materialien wie möglich gesammelt und wiederverwendet, wie zum Beispiel die alte Bodendämmung. Die Kernsanierung des Hauses umfasste sowohl innen als auch außen eine umfangreiche Modernisierung, realisiert nach dem Kfw 115 Standard (energieeffizientes Bauen).

Bauherrin Ann-Kathrin Platzer sagt heute rückblickend: „Erst durch die Mitarbeit bei ClayTec wurde mir bewusst, welche Umweltsünde Bauen sein kann und wie groß Umweltbelastungen durch die Baubranche sind. Geplant hatten wir konventionell, die Planung begann vor meiner Mitarbeit. Durch den täglichen Einfluss rund um das Thema nachhaltig bauen stand für uns schnell fest, dass wir das auch so machen wollen – und werden. Durch eine effizientere Verwendung unserer Ressourcen tragen wir nun dazu bei, dass Umweltbelastungen minimiert werden. Der für uns entscheidende Faktor ist vor allem die spürbar verbesserte Lebensqualität. Angefangen von einer konstanten Luftfeuchtigkeit bis hin zu angenehmer Temperatur im Hochsommer – und das sogar in Zimmern mit Dachschräge. Wir schlafen besser und fühlen uns rundum wohler. Und wir freuen uns darauf, wenn unsere Nachkommen nicht, so wie wir, vor einem großen Berg Sondermüll stehen, den man nur in Schutzkleidung anfassen kann und der teuer entsorgt werden muss. Also: die Vorteile überzeugen uns einfach auf allen Ebenen.“

Für eine individuelle Beratung rund um ökologische Lehmbaustoffe steht Ihnen das ClayTec Serviceteam zur Seite. Einen passenden Partner für Ihr individuelles Bauprojekt mit Lehm finden Sie über die Händler- und Handwerkersuche.

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