„Wahnsinns-Input“ beim Lehm-Klima Symposium
12. November 2019Am 24. Oktober 2019 fand das erste Lehm-Klima Symposium der Systemanbieter ArgillaTherm (Heiz- und Kühlsysteme für Wand und Decke) und CLAYTEC (Lehmbaustoffe) in Frankfurt/Main statt. Zahlreiche Architekten, Ingenieure und Denkmalpfleger nutzten das Treffen zur Information über aktuelle Entwicklungen sowie zum fachlichen Austausch untereinander.
Nicht nur der Rahmen stimmte – eingeladen worden war ins Haus des Handwerks der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. CLAYTEC-Technikleiter Ulrich Röhlen erinnert sich auch gerne an das inhaltliche Feedback: „Am Ende bedankten sich viele für den ‚Wahnsinns-Input‘.“ Für Röhlen ein starker Beleg dafür, mit welchem Eifer und Interesse die Fachbesucher beim Lehm-Klima-Symposium die ihnen präsentierten Informationen geradezu aufsogen.
Den Auftakt der Veranstaltung machte ein Vortrag von Prof. Christof Ziegert vom Planungs- und Gutachterbüro ZRS – Architekten Ingenieure Berlin. Ziegert ist Vorstandsmitglied im Dachverband Lehm e.V., Obmann des Normenausschusses “Lehmbau” im DIN sowie Honorarprofessor für Lehmbau an der FH Potsdam. Auf seine einleitende Bitte um ein Handzeichen der anwesenden Architekten oder Ingenieure hoben ungefähr 80 % der Anwesenden die Hand. Wie sich später herausstellte, waren zudem die meisten Anwesenden in der Denkmalpflege und Altbausanierung tätig.
Vorträge der Lehmbau-Spezialisten Prof. Christoph Ziegert (Mitte) und Dipl. Ing. Ulrich Röhlen (re.) eröffneten die hochkarätig besetzte Fachveranstaltung.
Den ebenso fundiert wie launig vorgetragenen Ausführungen des Berliner Lehmbau-Spezialisten zu den Grundlagen des Lehmbaus – mit inhaltlichem Schwerpunkt auf den sorptiven Eigenschaften des Baustoffs Lehm – folgten Architekten und Planer mit regem Interesse. Nicht wenige von ihnen überrascht und erstaunt angesichts des vom Referenten beschriebenen hohen Grades an Normung und Standardisierung, die zeitgemäßen Lehmbau heute charakterisieren. Planungssicherheit durch verbriefte Produkteigenschaften? Das hatten viele vom vermeintlichen Nischenprodukt Lehm nicht erwartet. Nach dem Vortrag Ziegerts griff CLAYTEC-Technikleiter Ulrich Röhlen das Thema des zeitgemäßen Lehmbaus auf und beschrieb dessen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in Trockenbau und ästhetischer Wandgestaltung.
Immer wieder ergaben sich am Rand der Veranstaltung Gespräche zu konkreten Bauvorhaben. Auch die folgenden Referate zu ArgillaTherm-Heiz und -Kühlsystemen in Wänden und Decken stießen auf starkes Interesse der Fachbesucherinnen und -besucher. Der ausgesprochen technisch angelegte Vortrag des promovierten Bauphysikers Meinhard Stalder, der unter anderem die wissenschaftliche Gegenüberstellung von Strahlung und Konvektion thematisierte, fand ebenso regen Anklang wie die Ausführungen von ArgillaTherm-Gesellschafter Axel Lange. Dessen detaillierte Ausführungen zu den von seinem Unternehmen angebotenen modularen Heiz- und Kühlsystemen wurden, wie schon der Vortrag seines Vorredners immer wieder von Wortmeldungen aus dem Auditorium unterbrochen. Da wurden kleinste Details interessiert hinterfragt und Formeln per Handy abfotografiert.
Ein bauphysikalisches Bonbon hatten die Veranstalter für den Schluss aufgehoben: Der Bauakustiker Dipl.- Ing. Christian Hoppe führte in eindrucksvoller Weise vor, wie sich Lehmputz, Flächenheizung und Schalldämpfung in idealer Weise ergänzen können. Hoppes überzeugender Vortrag über das perfekte Zusammenspiel thermischer, raumklimatischer und akustischer Aus- und Umbau-Maßnahmen bildete den idealen Abschluss einer Veranstaltung, die ihr im Titel gegebenes Versprechen vom wohngesunden „Lehm-Klima“ einlöste – durch die überzeugende Präsentation praktikabler und effektiver Systemlösungen.
Fotos: ArgillaTherm