Das Wohnhaus von Malina und Florian steht in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover. In den letzten 2,5 Jahren haben sie in Eigenregie und mit viel Eigenleistung ihr Traumhaus saniert. Der Hof wurde die letzten 40 Jahre als Holzhandlung genutzt und davor war er ein Bauernhof mit großem Tierbestand. Neben dem Wohnhaus befindet sich noch eine große Scheune auf dem Grundstück und ein Gebäude, welches das Wohnhaus mit der Scheune verbindet. Vor einigen Jahren erwarb Malinas Vater den Hof eigentlich als Geldanlage. Im Sommer 2018 haben sie das Grundstück, welches sich neben Malinas Elternhaus befindet, übernommen und angefangen zu sanieren. Da Malina von Beruf Architektin ist, hat sie die Bauleitung übernommen. Lediglich ein Zimmereibetrieb und ein Klempner haben die beiden als außenstehende Gewerke unterstützt.
Abrissarbeiten, Elektrik, Trockenbau und Putzarbeiten wurden durch Eigenleistung realisiert. Das Wohnhaus ist ein Fachwerkbau, wobei nicht alle Außenwände aus Fachwerk bestehen, sondern massiv gemauert sind. Das Dach wurde lediglich als Heuboden genutzt, musste also von allen Überbleibseln befreit werden. Ein Statiker hat das Tragwerk des Daches als unzureichend eingestuft, wenn dieses gedämmt und als Wohnraum ausgebaut werden soll. Daher wurde eine neue Dach-in-Dach Konstruktion eingebracht, welche die Anzahl der Sparren verdoppelt und neue Deckenbalken jetzt die Lasten auf die Dielenwände ableiten. Das Dach wurde mit einer Einblasdämmung aus Zellulose gedämmt. Alleine die Abrissarbeiten und das Erstellen von neuen Streifenfundamenten hat über ein Jahr gedauert. Leider mussten alle Schwellbalken des Fachwerks getauscht werden, da diese morsch und nicht mehr tragfähig waren. Es wurden die Wände eingerissen und Decken entfernt bis die Räume so waren, wie es sich das Paar vorgestellt hatte.
Um den Charakter des Hauses von außen nicht zu verändern, haben Malina und Florian sich für eine Innendämmung entschieden. Da manche Innenwände in den Jahren in Schieflage geraten sind, wurde von innen ein Holzständerwerk aufgebaut, welches dann mit Heraklith Platten beplankt und mit Zellulose ausgepustet wurde. So wurde gleichzeitig eine Installationsebene für die neue Elektrik geschaffen. Die Heraklith Platten waren Untergrund für den CLAYTEC Lehm-Unterputz mit Stroh. Auf diesem wurde ein Armierungsgewebe aufgetragen, sowie der CLAYTEC Lehm-Oberputz. Die Fachwerkwände in der Diele wurden nur mit dem CLAYTEC Lehm-Unterputz verputzt um den alten Charakter des Hauses zu unterstreichen. Final wurden alle Wände mit Lehmfarbe gestrichen.
Besonders hervorzuheben ist auch der Bodenaufbau, welcher in Eigenregie entstanden ist. Es sollte eine Fußbodenheizung in Kombination mit einem massiven Holzboden eingebaut werden. Der Fußbodenaufbau wurde mit einer Fußbodenheizung, Lehm und verschraubten Dielen in Eigenleistung umgesetzt. Die Fußbodenrohre liegen in einem Lehmbett, welches mit Holzlatten unterteilt ist, auf welche die Holzdielen geschraubt werden konnten.