Es gab keine Baupläne oder sonstige Unterlagen über das Haus und dennoch hat das Paar die Sanierung in Eigenleistung erfolgreich gemeistert. Wegen der fehlenden Unterlagen mussten Fenna und Danny während des Abrisses schauen, in welcher Weise ihr Haus einmal gebaut wurde. Fenna und Danny entkernten mit Familie und Freunden Raum für Raum. Im Anschluss zeigte sich, welche Wände tragend sind und welche sie entfernen konnten. Bei der Entkernung entdeckte das junge Paar, dass das Haus auf Felsen gebaut wurde, im Verbund mit Kalk und Lehmmörtel gemauert, von außen verputzt und innen komplett mit Sand ausgefüllt wurde. Rundherum ragt eine Katzenkopf-Drainage heraus, die nur noch vorne instand ist. Die Konsequenz der Bauweise: Auskoffern. Das ganze Haus, 155 m², 80 cm tiefer legen, nur mit Schaufel und Schubkarre. Im Anschluss legte das Paar mit einem Heizungsinstallateur aus der Familie neue Abwasserrohre.
Die junge Familie entschied sich bei der Sanierung für nachhaltige Baustoffe. „Es passt zum Haus und zu uns!“, sagt Fenna. Die Familie zeichnet eine gewisse Verbundenheit zur Natur aus. So besuchen ihre beiden Kinder einen Waldkindergarten. Außerdem verreist die Familie am liebsten mit ihrem T3 Bus und mit dem alten Hof wollte das Paar sich den Traum vom Selbstversorger-Hof erfüllen. Von außen wurde das Haus nicht weiter verändert. Lediglich die in den 80er Jahren eingesetzten Kunststofffenster wurden durch schöne Holzfenster mit Sprossen ersetzt. Innen hat die Familie alles verändert. Nach der Entkernung startete der ersehnte Aufbau: Betonboden rein, abschweißen und neue Wände aufbauen. Die alten Deckenbalken wurden freigelegt, von der alten Farbe befreit und mit Leinöl behandelt. Auf die Außenwände wurde eine Installationsebene gebaut und mit Holzwolle gedämmt. Auf die Verkleidung mit OSB Platten wurde die CLAYTEC HFA dünn, 8 mm, geklammert. Die Armierungslage bildet der Lehmklebe- und Armierungsmörtel in Kombination mit dem Flachsgewebe. Als Putz wählten Fenna und Danny den Lehm-Oberputz fein 06, ein einlagiger Dünnlagenputz für den Innenbereich. Für die Oberflächengestaltung wurde der YOSIMA Lehm-Designputz auftragen, in einem hellen Farbton GRGE 2.2. Vor allem die Decken sollten hell gestaltet werden, um die Räume größer wirken zu lassen und somit der niedrigen Deckenhöhe entgegenzuwirken. Der Lehm-Designputz wurde von dem Paar Bahn für Bahn an der Decke aufgezogen und anschließend mit dem Schwammbrett abgerieben. Die Kombination aus Lehmoberflächen, alten Holzbalken und Mauerwerk schafft ein natürliches, rustikales Ergebnis, genau nach den Vorstellungen der Familie. Die Materialien wurden lokal von der Familie vom team baucenter Wanderup bezogen.